WETTBEWERB GESTALTUNG BOZNER PLATZ
Auslober: Stadt Innsbruck / Magistratsabteilung III / Tiefbau
Standort: Innsbruck / Tirol
Nutzung: Öffentlicher Raum
Projektdauer: August - Oktober 2020
Planungsgebiet: ca. 7.400 m²
PLANUNGSTEAM
Architektur: KATO architects / DI Karin Demarki / Thomas Leist
Die Plattform
Urbanität Aufenthalt Attraktivität
Urbanität bedeutet für uns Begegnung und das Zusammen- / Aufeinandertreffen im öffentlichen Raum nicht nur in der Baukultur sondern vor allem in sozialräumlichen Strukturen. Qualitätvolle Räume in baulicher, sozialer und kultureller Vielfalt und Mischung bilden die Basis für gelungene Urbanität. Straßen und Plätze mit Aufenthaltsqualität sind das Bestreben.
Der Boznerplatz wird im Entwurf in verschiedene nutzerspezifisch gestaltete Bereiche zoniert: den Fassaden vorgelagerte Fußgängerbereiche, verkehrsberuhigten Kfz-Zonen, einige im Gelände verlaufende Stufen, der abgehobene Platz mit Gastronomie und konsumfreien Aufenthaltsinseln.
Die gestaltgebende, sich leicht aus dem Gelände erhebende Plattform schafft die Einteilung in Funktionsbereiche. Die obere Ebene ist klar den fußläufigen Nutzerinnen gewidmet und enthält Grünflächen mit Sitzbänken genauso wie Gastgärten der den Platz umgebenden Restaurants. Die untere Ebene, der Platz- und Straßenraum, wird durch seine durchgängige Pflasterung zur aufenthalts- und beruhigten Fahr- und Bewegungszone.
Die Platzgestaltung verbindet die gegebene Fassadenkontur mittels der neugeschaffenen, zentral gelegenen Plattform, die durch ein verlaufendes Stufenband von allen Seiten her begehbar ist.
Der Brunnen war einst und wird jetzt wieder als zentrales Element etabliert. Brunnen sind in Zeiten der Klimaerwärmung wichtiges Instrument der Kühlung. Der Rudolfsbrunnen wird durch die Höhenstaffelung der ebenen auf verschiedene Arten nutzbar. Im Süden schließt die Plattform auf Höhe der oberen Beckenumrandung an und die Wasseroberfläche befindet sich dadurch auf bodenebene. Auf der Nordseite des Brunnens schließt das Platzniveau am Fußpunkt des Brunnenbeckens an und es bietet sich die Sitzmöglichkeit am Rand des Beckens.
Die zentrale Stellung des Brunnens wird durch flächenbündig in die helle Pflasterung eingelassene Stahlbänder, die radial auf die Statue zulaufen deutlich. Diese strahlen zonieren die Oberfläche der Plattform, die als Grünflächen, Gastronomiezonen oder Gehbereiche gestaltet sind. Diagonal verläuft die barrierefreie Verbindung für den Fußgängerfluss vom Bahnhof über die neue Raiffeisenpassage in die Innenstadt.
In den Grünflächen sind jeweils Baumgruppen platziert, die nicht nur klimatisch positive Effekte wie Kühlung durch Verdunstung und CO²-Bindung beitragen, sondern auch Windschutz bieten und Feinstaub filtern. Die Auswahl geeigneter Baumarten erfolgt nach den Kriterien Trockenstress-Resistenz und Winterhärte.