WETTBEWERB NEUBAU WOHNBEBAUUNG VOGELWEIDERSTRASSE WÖRGL
Auslober: Neue Heimat Tirol
Standort: Wörgl / Tirol
Nutzung: Wohnbau
Projektdauer: November 2023 - Februar 2024
Grundstück: ca. 9.950 m²
NF: ca. 5.720 m²
PLANUNGSTEAM
Architektur: DI Karin Demarki / Thomas Leist
Modellbau: Steck Modellarchitektur, Innsbruck
Baukörper – Grünraum
Die riegelförmige Gestalt der Gebäude wird durch vertikale Fensterbänder in die maßstäbliche nachbarschaftliche Körnung geteilt. In fast „gewohnter“ Weise verzahnen sich die Gebäude Schritt für Schritt mit den Freiräumen und den Erschließungszonen. Durch die Vor- und Rücksprünge entstehen vielfältige Außenräume und Durchblicke. Die Versätze der einzelnen Baukörper und die von Norden nach Süden abnehmende Höhenentwicklung lassen zwischen den Gebäuden großzügige unterschiedliche Grünzonen mit hochwertiger Aufenthaltsqualität entstehen, die für Südtiroler Siedlungen typisch sind.
Erschließung
Durch die am jeweiligen Grundstücksrand liegende Tiefgarageneinfahrt, taucht der Anwohnerverkehr auf kürzestem Weg ab und das Gebiet wird oberirdisch weitgehend autofrei gehalten. Zufahrten für Anlieferungen und Notfallorganisationen sind naturgemäß von Osten her über jeweils eine Einfahrt zum Grundstück möglich. Die Durchwegung der Anlage konzentriert sich auf direkte sichere Erreichbarkeiten für Radfahrer und Fußgänger.
Tiefgarage und Technikräume befinden sich größtenteils innerhalb der Kontur der oberirdischen Gebäude. Die minimale Versiegelung ermöglicht das Anpflanzen von großem Baumbestand und die Schaffung von differenzierten Erholungsflächen und Spielbereichen für generationenübergreifende Nutzergruppen. Da die zukünftigen Bewohner der Anlage bereits teilweise bekannt sind, ergibt sich die Chance, für die Außenraumgestaltung und -nutzung einen partizipativen Prozess anzustreben.
Statik – wirtschaftliche Bauweise
Die effiziente Unterbringung der Nebenräume im Erdgeschoss erzeugt, neben der praktischen Erreichbarkeit von Fahrrad- oder Müllräumen, weniger Aushub und verringert den Anteil an unterirdischer Baumasse. Die wirtschaftliche statische Bauweise mit angepassten Spannweiten leitet die Lasten der Außen- und der tragenden Wände von den oberen Geschossen auf das Stützensystem der Tiefgarage ab.
Materialien
Die Gebäude werden in Massivbauweise errichtet und mit Wärmedämmverbundsystemen versehen. Das klare Erscheinungsbild der straßenseitigen Eingangsfassaden wird durch vertikale Fensterelemente gegliedert und durch lichte Putzfarben geprägt. Schlichte verzinkte Stab-Geländer bilden die Absturzsicherung und wetterfeste Outdoor-Vorhänge den variablen Sonnenschutz. Die Nebenräume der Erdgeschoss-Zone werden mit Sandwich-Paneelen abgeschlossen. Alle Dächer werden extensiv begrünt und mit Photovoltaik-Anlagen bestückt.
Die für Südtiroler Siedlungen typische Farbgestaltung stiftet Identität. Ausgewählte Elemente, wie die Metalloberflächen der Nebenräume im EG, Rahmenelemente der Treppenhausverglasungen, der Putz der Balkonfassade und Innenbereiche der Treppenhäuser der allgemeinen Gangflächen, werden farbig gestaltet: „ich wohne im grünen Haus“.