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WETTBEWERB WUB - KLETTERZENTRUM

Auslober: IIG - Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG

Standort:  Innsbruck / Tirol

Nutzung: Freizeit / Sporteinrichtung

Projektdauer: Mai - Juli 2014

NF: ca. 3.100 m²

PLANUNGSTEAM

  Architektur: Thomas Leist / Claudia Schneider / Patrick Bayer / Maria Schuchter

     www.architekturwettbewerb.at

Die Grundidee ist es, die neue Kletterhalle in Form eines freistehenden kompakten Baukörpers zu präsentieren.

 

Um neue Verbindungsachsen mit kurzen Wegeführungen zu schaffen, entstand der Plan einer teilweise transparenten Zone zwischen Alt und Neu. Der Zugang ins Gebäude über zwei Ebenen, die öffentliche Durchquerung des Grundstücks und die Zufahrt zu den Parkplätzen befinden sich in diesem Bereich.

 

Die Positionierung der Parkplätze soll zentral sein, lange Wege vermeiden und keine kostbaren Außenflächen vergeuden. Die überdachte Parkfläche unterhalb der Kletterhalle und dem westlichen Außenkletterbereichen als perfekter Kompromiss zwischen offenen Parkflächen und einem sehr kostenintensiven Tiefgaragenbau kann außerdem bei Veranstaltung für andere Zwecke genutzt werden (z. B. abgesperrte Nebenflächen, Organisationszonen, o. ä.).

 

Durch die Belegung der Erdgeschossebene mit Parken verschiebt sich die Grundfläche der Kletterhalle eine Ebene nach oben. Diese wird in Form eines Obergeschosses in die Bestandshalle eingezogen. Der Zugang für die Sportler erfolgt über die Außentreppe oder über den Personenlift. Im ersten Obergeschoss befinden sich das Foyer, die Garderoben und das Cafe mit Nebenräumen und Verwaltungsflächen.

Die Verbindung zwischen Garderobe und Kletterhalle erfolgt über einen sauberen Laubengang. Das daran anschließende Treppenhaus erschließt außerdem die Boulderhalle im EG und das 2. Obergeschoss der Kletterhalle oberhalb des Cafes.

 

Das Cafe kann auch direkt über das Foyer betreten werden. Es befindet sich genau zwischen zwei Kletterwänden und öffnet sich in Richtung Westen mit Anbindung einer Terrasse.

 

Der Zugang zum Vorstieg im Außenbereich kann direkt über die Kletterhalle erfolgen. Die südlichen Kletterwände für BLZ und Wettbewerbsveranstaltungen liegen auf + 1,00m Höhe, verdecken somit die Sichtverbindung zwischen Zuschauerfläche und Parkzone und schaffen eine Trennung zwischen den öffentlichen Außenanlagen und dem Kletterbereich.

 

Spaziert man entlang der neuen Sillpromenade, so eröffnet sich in Richtung WUB-Areal eine Grünfläche mit Baumbepflanzungen zur öffentlichen Nutzung. Zu beiden Seiten laufen die direkten Zugänge zur Kletterhalle und zur Skatehalle. Das außenliegende Boulderareal befindet sich am Rande der Zuschauerzone im Westen. Die befestigten Flächen werden auf Grund ihrer Lage einmal dem Klettern und einmal dem Skaten zugeordnet. Temporäre Möbel zum Sitzen und Skaten laden die Besucher zur Benützung ein, lassen aber auch Spielraum für die individuelle Nutzung.

 

Materialisierung

Alle konstruktiven horizontalen Bodenflächen bestehen aus Stahlbeton. Das restliche Gebäude mit allen Wänden und der Dachkonstruktion wird in Stahlbauweise errichtet und ist damit im gesamten Lebenszyklus nachhaltig. Das Stahlskelett wird mit Leichtbauelementen verkleidet. Die Fassade der neuen Kletterhalle besteht aus einer Mischung von Metallpaneelen und Glasflächen. Weiters bilden die großen Kletterwandflächen optische Unterbrechungen und Diversität. Die Lichtbänder am Dach liegen direkt oberhalb der Verkehrswege in der Kletterhalle und laufen direkt in die Glasflächen der Fassade über.

 

statisches Konzept

Umbau Leichtathletik– und Skaterhalle:

Der Umbau des bestehenden Hallenbauwerkes greift mit Ausnahme der Herstellung diverser Durchbrüche nicht in dessen tragende Struktur ein, weshalb das statische System des Bestandsbauwerkes unverändert erhalten bleibt.

Neubau Kletterhalle:

Der Neubau der Kletterhalle umfasst ein eingeschossiges Parkdeck und darüber liegend die eigentliche Kletterhalle samt Nebenräumen. Der gegenständliche Entwurf sieht vor, das Parkdeck in Stahlbetonbauweise zu errichten und nach oben hin durch eine unterzugslose Flachdecke, welche auf den Tiefgaragenstützen aufgelagert ist, abzuschließen.

Auf der Erdgeschossdecke setzt die Hallenkonstruktion in Stahlbauweise auf. Die gesamte Kletterhalle wird stützenfrei mittels im Abstand von 6,00 m angeordneter, 2,60 m hoher Fachwerksträger mit einer Spannweite von ca. 31 m überspannt. Die Fachwerksträger bilden mit den in den Stirnwänden integrierten Stahlstützen einen in sich biegesteifen Zweigelenksrahmen, welcher an den Fußpunkten gelenkig auf der Stahlbetonunterkonstruktion aufgesetzt werden kann.

Die Unterkonstruktionen für die in der Halle angeordneten Kletterwände werden ebenfalls als Stahlfachwerke konstruiert und können einerseits auf der Tiefgaragendecke aufgelagert und andererseits an den über der Halle verlaufenden Fachwerkträgern angeschlossen werden. Somit können die gemäß Beilage C06 der Wettbewerbsunterlagen vorgegebenen Lasten aus den künstlichen Kletteranlagen (KKA) auf direktem Weg problemlos in die Gebäudekonstruktion eingeleitet und abgetragen werden. Für die zuvor beschriebene Konstruktion wurde eine statische Vorbemessung für Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit anhand eines räumlichen Fachwerkmodells durchgeführt – siehe Abbildung:

 

haustechnische Überlegungen und Energiekonzept

Durch die Kompaktheit des Gebäudes ist grundsätzlich ein hoher Energiestandard erreichbar. Die Halle wird mit einer nachhaltigen Klimatisierung, welche über Wärmerückgewinnung funktioniert, ausgestattet. Diese ist auf Grund der hohen Staubentwicklung in Kletterhallen notwendig, um einen regelmäßigen Luftaustausch auch im Winter zu gewährleisten.

Die Dachbegrünung verbessert das Sickerverhalten der aufgefangenen Regenwässer und steht somit für ein nachhaltiges System.

Die Einbindung von Solarelementen kann auf dem Dach sowie als Fassadenelemente überlegt werden. Auch im Bestand ist diese Form der Stromerzeugung anzudenken.

SCHAUBILD
ÜBERSICHTSPLAN
SCHNITT
ERDGESCHOSS
OBERGESCHOSS
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