WETTBEWERB HTL BAU & DESIGN
Auslober: Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H, (BIG)
Standort: Innsbruck / Tirol
Nutzung: Schulbau
Projektdauer: Oktober 2015 - Jänner 2016
NF: ca. 1.245 m²
PLANUNGSTEAM
Architektur: Thomas Leist / Claudia Schneider / Patrick Bayer
Statik: Baucon ZT GmbH, Kitzbühel
Modellbau: Steck Modellarchitektur, Innsbruck
Der Entwurf sieht auf Höhe des 2. OG’s einen Zubau im Südwesten des Bestandsgebäudes vor, der wie der bestehende Südostflügel um den Innenhof gruppiert wird. Der neue Baukörper soll dem Gesamtkomplex ein klares Erscheinungsbild geben und die Bauform vervollständigen. Für die darin untergebrachten Klassen bedeutet dies außerdem eine lärmschonendere Orientierung zur Trenkwalderstraße (sehr wenig Verkehr) und dem Mitterweg (Baumbestand). Auch für die bestehenden Wohnbauten im Osten bedeutet diese Positionierung eine Vermeidung von Sichteinschränkungen.
Der neue Bauteil soll sich Außen sowie Innen als modernes, offenes und transparentes Schulgebäude präsentieren, was durch raumhohe Verglasungen an den Fassaden sowie teilweise transparente und mobile Trennelemente im Klassengefüge erzielt wird. Die neu geschaffene Atriumsituation wertet den Innenhof und die Dachterrasse durch die Entstehung von Interaktionen zwischen den verschiedenen Bereichen auf. Dies wird außerdem noch durch den Rückbau der Klassen 321 und 322 im 2.OG sowie Klasse 398 im 3.OG unterstützt. Dort entstehen großzügige Pausenflächen in Verbindung mit Balkonen zum Innenhof. Die drei entfallenen Klassen werden im Neubau integriert.
Der Neubau wird über die Erweiterung des bestehenden Verbindungsganges im 2.OG erschlossen und gliedert sich in zwei Teilbereiche. Einerseits den Klassenbereich mit 6 Klassenräumen, einer Teilungsklasse und entsprechenden Nebenräumen; auf der anderen Seite den Maturaklassenbereich mit 7 großzügigen Klassenräumen und einem zentralen nach Innen orientierten offenen Gemeinschaftsbereich, der verschiedenste Möglichkeiten der Nutzung bietet (Ausstellungen, offenes Lernen, Präsentationen,…). Das bestehende Stiegenhaus im Baulabortrakt wird erweitert und dient als Fluchtweg.
Das Konzept der Außenanlagen sieht eine Verlegung der Parkplätze an die Ostseite des Grundstückes vor, da der Außenraum hier nur sehr beschränkte Aufenthaltsqualitäten aufweist. Hier wird ein neues Carport in den bestehenden Erdwall eingegraben, soweit dies der Baumbestand zulässt. Diese Verlegung der Stellplätze erfordert eine neue Ein- und Ausfahrt von der Bachlechnerstraße aus. Auf der verkehrsberuhigte Westseite entsteht eine homogene im leichten Gefälle verlaufende Betonfläche, die vielfältig und variabel nutzbar ist. Als sichtbare Abtrennung zum Straßenbereich werden die bestehenden Bäume ergänzt. Ausgestattet wird die Fläche mit flexiblen Außenmöbeln.
Leitgedanke für den Konstruktionsentwurf des Zubaus war neben der Optimierung des Gebäudes eine Minimierung der Bauzeit sowie Beeinträchtigungen des Schulbetriebes während der Bauphase. Aus diesem Grund wurden Konstruktionselemente mit der Möglichkeit eines hohen Vorfertigungsgrades gewählt. Die Grundstruktur wird von geschosshohen Stahlfachwerkträgern gebildet, zwischen die Spannbetonfertigteile bzw. Stahlsandwichpaneele eingehängt werden. Die Auflagerungspunkte werden auf die Bestandsstruktur abgestimmt.